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Pfeffer zählt zu den ältesten Gewürzen weltweit und ist auch heute aus keinem Gewürzschrank mehr wegzudenken. Mit seinem würzigen und scharfen Aroma verfeinert er jedes einzelne Gericht auf seine ganz eigene Weise. Doch gilt zu wissen, dass Pfeffer nicht gleich Pfeffer ist. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Sorten, die alle für ihre individuellen Aromen bekannt sind. In diesem Ratgeber führen wir Sie durch die große Welt des leicht scharfen, würzigen und wärmenden Gewürzes, um Ihnen dabei zu helfen, die für Sie passende Pfeffer-Sorte zu finden.
Das Wichtigste in Kürze:
- Pfeffer kommt in den unterschiedlichsten Küchen zum Einsatz, um Speisen eine fein würzige, scharfe und pfeffrige Note zu verleihen.
- Je nach Pfeffer-Sorte können unterschiedliche Schärfen und Geschmacksintensitäten erzielt werden.
- Pfeffer findet nicht nur in der Küche, sondern auch in der Homöopathie Verwendung. Hier werden ihm zahlreiche gesundheitliche Wirkungen auf die Bereiche Verdauung, Erkältung und Co. nachgesagt.
Herkunft und Anbaugebiete
Auf der indischen Malbarküste ist der Pfeffer zu Hause, denn sie bietet dem tropischen Gewächs seit über 4.000 Jahren die perfekten Klimabedingungen, um prachtvoll und üppig zu gedeihen. Doch durch die Kolonisation und den Handel verbreitete sich die Pfefferpflanze weltweit. Der Anbau ist allerdings weiterhin ausschließlich in den tropischen Klimazonen möglich. Heute zählt Vietnam zum größten Pfeffer-Produzenten auf der gesamten Welt. Aber auch Mittel- und Südamerika sowie die afrikanischen Länder Madagaskar und Kamerun kultivieren seit vielen Jahren die beliebte Pfefferpflanze.
Die unterschiedlichen Pfeffer-Sorten
Vorab sollten Sie wissen, dass die meisten Pfeffer-Sorten, die es bei uns zu erwerben gibt, von ein und derselben Pflanze abstammen. Das mag sich zunächst vielleicht etwas verblüffend anhören, ist aber tatsächlich so. Die unterschiedlichen Farben kommen lediglich durch die verschiedenen Reifegrade bei der Ernte sowie durch die jeweilige Verarbeitung zustande. Dennoch möchten wir Ihnen die unterschiedlichen Pfeffer-Sorten kurz erläutern:
- Schwarzer Pfeffer: Er stellt den Klassiker in der Küche dar und gilt als wahrer Allrounder.
- Weißer Pfeffer: Er verfügt über einen geringeren Anteil an ätherischen Ölen und ist aufgrund seiner längeren Reife deutlich schärfer als beispielsweise Schwarzer Pfeffer.
- Grüner Pfeffer: Diese Pfeffer-Sorte wird unreif geerntet und besitzt trotz ihres vollen Aromas eine recht milde Schärfe.
- Roter Pfeffer: Er ist eine wahre Rarität und würzt mit einer süßen, fruchtig intensiven sowie blumigen Note.
- Langer Pfeffer: Diese Pfeffer-Sorten stammt aus Indien und schmeckt trotz ihrer intensiven Schärfe leicht süß und zimtig.
Wichtig: Falsche Pfeffer-Sorten
Vielen ist nicht bewusst, dass man zwischen echtem und falschem Pfeffer unterscheidet. So gibt es nämlich auch Pfefferarten, die botanisch gesehen nicht zu den echten Pfeffergewächsen zählen, dem Geschmack von echtem Pfeffer aber sehr ähneln. Hierzu zählen folgende:
- Cayennepfeffer: Dieses Gewürz besteht aus beißend scharfen Chilischoten, die zumeist in Südamerika kultiviert werden.
- Zitronenpfeffer: Hierbei handelt es sich genaugenommen um eine Mischung aus granulierter Zitronenschale und echtem Pfeffer.
- Szechuan Pfeffer: er weist einen beißend scharfen bis prickelnden Geschmack auf, gehört aber ebenfalls botanisch gesehen nicht zu den Pfeffergewächsen.
Pfeffer: Lieber gemahlen oder doch besser als ganze Körner?
Klar ist, dass Ihnen vermutlich sowohl gemahlener Pfeffer als auch ganze Pfeffer-Körner bekannt sind. Doch welche der beiden Verarbeitungsarten stellt nun die empfehlenswerte dar? Feinschmecker sind sich hier ganz klar einige: Obwohl fertig gemahlener Pfeffer zwar deutlich bequemer ist, schmeckt frisch gemahlener Pfeffer aus ganzen Körnern um ein Vielfaches schmackhafter. Egal um welche Sorte oder welche Farbe es sich handelt – Eines ist sicher: Das Aroma frisch gemahlener Pfeffer-Körner ist einfach besser!
So gesund ist Pfeffer
Echtem Pfeffer werden zahlreiche positive Wirkungen auf unseren Körper nachgesagt. Hierzu zählen unter anderem folgende:
Pfeffer für eine gute Verdauung
Da Pfeffer nicht nur den Speichelfluss, sondern zugleich auch die Produktion von Magensaft anregt, soll er in der Lage dazu sein, Blähungen und andere Verdauungsbeschwerden zu lindern. Der Körper und die Verdauung arbeiten intensiver, sodass Speisen vom Darm besser vertragen werden.
Pfeffer als Schlankmacher
Da Pfeffer aufgrund seiner Inhaltsstoffe den Stoffwechsel ankurbelt, indem er eine erwärmende und stimulierende Wirkung aufweist, kann er durchaus dazu beitragen, dass das ein oder andere Kilo schneller purzelt. Auch hemmt das enthaltene Piperin den Aufbau neuer junger Fettzellen.
Pfeffer bei Erkältungen
Pfeffer wärmt von innen, wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, fiebersenkend und schweißtreibend. Auch wurde herausgefunden, dass Pfeffer aufgrund seines Inhaltsstoffes Capsaicin bei Heuschnupfen hilft.
Wichtig: Bei der Einnahme von Pfeffer ist allerdings etwas Vorsicht geboten. Gerade, wenn Sie an einem empfindlichen Magen leiden, sollten Sie nicht allzu große Mengen einnehmen, denn Pfeffer kann mitunter zu Sodbrennen führen.
Pfeffer in der indischen ayurvedischen Medizin
Schwarzer Pfeffer findet vor allem in der indischen ayurvedischen Medizin Verwendung und soll wie folgt wirken:
- Bei Juckreiz (Pfeffer-Öl)
- Bei Eitergeschwüren und anderen Hautkrankheiten (Pfeffer-Paste)
- Bei Zahnschmerzen (Zahnpaste gemischt mit Pfeffer)
Pfeffer in der Kosmetik
Auch die Kosmetik greift seit langer Zeit auf Pfeffer-Öl zurück, denn es soll bei der Anwendung auf der Haut entgiftende und durchblutungsfördernde Eigenschaften aufweisen. Ebenso sollen die antiseptischen und antibakteriellen Inhaltsstoffe von Pfeffer-Öl entzündungshemmend wirken und gereizte Haut schnell beruhigen. Zugleich kann Pfeffer-Öl aber auch bei Muskelschmerzen für Linderung sorgen, indem es eine entkrampfende Wirkung aufweist. In der Aromatherapie kommt es hingegen als konzentrationsförderndes Mittel zum Einsatz.
Welche Pfeffer-Sorte ist am gesündesten?
In der Vergangenheit stand vor allem der schwarze Pfeffer hinsichtlich seiner gesunden Wirkung auf unseren Körper im Mittelpunkt. Dies ist jedoch nicht verwunderlich, denn schließlich stellte er die am häufigsten vorkommende Pfeffer-Sorte dar. Doch heute erfreuen sich auch der echte rote Pfeffer sowie der weiße Pfeffer großer Nachfrage und Beliebtheit. Im Grunde genommen sind die positiven Eigenschaften der einzelnen Sorten allerdings nahezu identisch. Wir empfehlen Ihnen jedoch, wann immer es Ihnen möglich ist, ganze Pfeffer-Körner zu kaufen und diese bei Bedarf frisch zu mahlen. So bleiben neben den köstlichen Aromen auch alle gesunden Inhaltsstoffe enthalten.
Die richtige Lagerung
Da Pfeffer aufgrund seiner zahlreichen Aromen und ätherischen Öle recht empfindlich ist, kann er bei unsachgemäßer Lagerung schnell an Geschmack verlieren. Aus diesem Grund sollten Sie Ihren Pfeffer immer an einem kühlen und trockenen Ort lagern. Direkt neben dem Herd ist nicht zu empfehlen, denn hier steigt während dem Kochen häufig Wasserdampf auf, der sich dann in den Gewürzgläsern absetzt. Feuchtigkeit und Hitze gilt es zu meiden, denn auch sie mindern die Intensität der Aromen und schädigen die ätherischen Öle.
Zwar wird qualitativ hochwertiger Pfeffer oftmals in lichtgeschützten Gläsern, Verpackungen und Co. verkauft, dennoch ist eine Lagerung im geschlossenen Küchenschrank zu empfehlen. Schließlich ist nur so sichergestellt, dass möglichst wenig Sauerstoff, aber auch Sonnenlicht an den Inhalt gelangt.
Unser Tipp: Füllen Sie Pfeffer in durchsichtigen Verpackungen direkt in einen lichtgeschützten und gut verschließbaren Behälter um. Im Handel finden Sie auch spezielle Aromadosen, die sich hervorragend für die Lagerung von Gewürzen wie Pfeffer eignen.
Wichtig: Lagern Sie Ihren Pfeffer bitte niemals im Kühlschrank, denn die Feuchtigkeit setzt sich ab und kann im schlimmsten Fall für die Bildung von Schimmel sorgen.
Fazit
Qualitativ hochwertiger echter Pfeffer fasziniert geschmacklich auf allen Ebenen. Beim Einkauf sollten Sie allerdings darauf achten, dass der gewählte Pfeffer nachhaltig angebaut, sorgfältig geerntet und verarbeitet wurde – nur so ist ein absolutes Aromaerlebnis garantiert.
FAQ
Wie verwendet man Pfeffer richtig in der Küche?
Da es Pfeffer in den verschiedensten Varianten und somit auch mit den unterschiedlichsten Aromen gibt, empfiehlt sich je nach Beschaffenheit der ätherischen Öle eine bestimmte Anwendung in der Küche. Es gibt zum Beispiel sogenannte Pfefferbeeren, diese entwickeln ihr vollständiges Aroma erst bei besonders langen Garzeiten. Andere Pfeffer-Sorten hingegen werden erst einige Zeit nach dem Garvorgang hinzugefügt oder kommen lediglich als Gewürz am Tisch zum Einsatz. Normalerweise geben die Hersteller je nach Sorte einen entsprechenden Produkthinweis für die perfekte Verwendung an.
Wissenswert: Um den Erhalt des vollen Aromas zu sichern, sollten Sie bedenken, dass gemahlener Pfeffer beim Kochen auf hohen Temperaturen sein vollständiges Aroma verliert. Es bleibt lediglich die Schärfe erhalten. Dies wiederum sorgt für ein recht einseitige Würze.
Was tun, wenn zu viel Pfeffer an das Essen geraten ist?
Beim Würzen mit Pfeffer gilt ganz klar: Weniger ist mehr! Zu viel Pfeffer im Essen schmeckt nicht nur unangenehm, sondern sorgt zugleich auch dafür, dass viele andere Aromen im Essen überdeckt werden. Sollte doch mal zu viel Pfeffer an Ihr Essen gekommen sein, können sie die Schärfe mit Milchprodukten oder Sahne mildern. Je nach Gericht eignen sich hier zum Beispiel Saure Sahne, Milch, Creme Fraiche, Butter oder Joghurt. Handelt es sich um eine zu stark mit Pfeffer gewürzte Suppe oder Sauce, können Sie diese natürlich auch mit etwas Wasser oder Gemüsebrühe strecken.
Tipp: Möchten Sie das Gericht nicht gleich essen, können Sie es auch einfach einfrieren, denn durch den Frost verlieren die Aromen des Pfeffers an Intensität.
Lässt sich Pfeffer durch andere Gewürze ersetzen?
Haben Sie keinen Pfeffer in der Küche, so kann sich der Blick ins Gewürzregal durchaus lohnen. Auch Ingwerpulver und Chilischoten verleihen den meisten Gerichten eine angenehm warme Schärfe. Natürlich sollten Sie letzteres sehr vorsichtig dosieren. Aber auch Currymischungen und Senf weisen ein scharfes Aroma auf. Sollten Sie also keinen Pfeffer zu Hause haben, können Sie im Notfall natürlich auch zu anderen Gewürzen und Co. greifen.
Originally posted 2023-05-15 12:59:35.
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