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Die rot goldenen Fäden namens Safran gelten als das teuerste Gewürz weltweit. Doch trotz des hohen Preises zählt Safran auch heute noch zu den exklusivsten und begehrtesten Zutaten unter leidenschaftlichen Hobbyköchen sowie ambitionierten Sterneköchen. Mittlerweile finden die Safranfäden aber nicht nur als Gewürz, sondern auch als natürliches Heilmittel, Duftstoff und Farbstoff Verwendung. Was es mit dem teuersten Gewürz der Welt auf sich hat, wie Safran hergestellt und wie er in der Küche verwendet wird, erfahren Sie in unserem nachfolgenden Gewürzratgeber.
Wissenswertes zur Herkunft und Entstehungsgeschichte von Safran
Im uns allen bekannten Kinderlied „Backe Backe Kuchen“ heißt es ja so schön: „Safran macht den Kuchen gel bzw. gelb“. Dies kommt nicht von irgendwoher, denn bis ins 19. Jahrhundert färbten Menschen nicht nur Butter und Nudeln, sondern eben auch Kuchen mit den edlen Safranfäden. Außerdem steht auch das arabische Wort „Za’fran“ für die Farbe Gelb.
Vermutlich waren die Safranfäden ursprünglich in Kleinasien beheimatet. Botanische Studien lassen allerdings auch Griechenland (Kreta) als Geburtsort des Safrans zu. Schließlich begann man in Griechenland, aber auch in Spanien bereits vor mehr als 1.000 Jahren mit dem Anbau des Luxusgewürzes.
In der Antike spracht man auch vom roten Gold. Da Safran weder einfach zu gewinnen, noch preiswert zu erwerben war, wurden die Safranfäden auch als Luxusgewürz bezeichnet. Schließlich wurden sie damals wie heute entsprechend teuer gehandelt. Die Ernte der kostbaren rot goldenen Fäden erfolgt auch heute noch mühevoll von Hand. Angebaut werden sie mittlerweile hauptsächlich nur noch in europäischen Ländern wie Spanien, Italien, Schweiz sowie Südfrankreich und im Iran. Das größte Anbaugebiet liegt heute südlich von Madrid in der kastilischen Hochebene.
Warum sind die Preise für Safran so hoch?
Wie bereits erwähnt, haben wir es hier mit dem teuersten Gewürz weltweit zu tun. Der Kilopreis für Safran liegt aktuell bei sage und schreibe 30.000 Euro. Dieser hohe Preis begründet sich in erster Linie in der unglaublich aufwendigen Ernte der Safranfäden. Schließlich müssen bis zu 200.000 Safran Blüten von Hand geerntet werden. Für das aromatische Gewürz können lediglich drei kleine Blütenstempel verwendet werden. Hinzukommt, dass die Krokusse nur zwei Monate im Jahr blühen. Das macht die Ernte noch komplizierter.
So lässt sich echter Safran erkennen
Möchten Sie prüfen, ob es sich bei Ihrem Safran um echten handelt, sollten Sie zuerst an ihm riechen. Er weist einen sehr aromatisch-bitteren Duft auf, der sehr markant ist. Außerdem sind die Safranfäden je nach Anbaugebiet zwischen 2 und 4 cm lang. Sind Sie sich dennoch nicht ganz sicher, können Sie einen Ihrer Safranfäden in Wasser auflösen. Färbt sich das Wasser direkt, ist dies bereits ein gutes Zeichen für echten Safran. Zu guter Letzt können Sie echten von falschen Safran auch sehr gut am Geschmack unterscheiden. Während falscher Safran Ihre Speisen kaum aromatisiert, entfalten echte Safranfäden ein unglaublich intensives Aroma.
Wie schmeckt Safran?
Wie bereits erwähnt, schmeckt Safran bitter-aromatisch und weist eine leicht-scharfe Würze auf. Sein dezenter Duft verleiht sowohl herzhaften als auch süßen Speisen ein ganz besonderes Aroma.
Achtung: Verwechslungsgefahr – Safran und Safranwurzel!
Bestimmt haben auch Sie schon mal von der sogenannten Safranwurzel gehört. Hierbei handelt es sich um Kurkuma und nicht um Safran. Obwohl beide Gewürze sowohl Speisen als auch Getränken eine hübsche gelb-orangene Färbung verleihen, sind sie zwei völlig unterschiedliche Gewürze. Die Safranwurzel bzw. Kurkuma stammt von der Wurzel eines Ingwergewächses, während Safran aus den Blütenstempeln von Krokussen gewonnen wird. Aber auch geschmacklich herrschen hier große Unterschiede.
Die Verwendung in der Küche: So kommt Safran besonders gut zur Geltung
Pilaw, Paella, Risotto à la Milanese – all diese wohlklingenden Namen stehen mitunter für die bekanntesten Safrangerichte und zeigen, wie enorm weit verbreitet das Gewürz ist. Weltweit finden sich Unmengen an Rezepten mit den köstlichen Safranfäden. Sowohl gemahlen als auch in ganzen Fäden verleiht er Speisen ein herausragendes Aroma und eine sattgelbe Farbe.
Kaum eine Speise wird derart gerne mit Safran verfeinert, wie der Reis. Ganz egal, ob im klassischen italienischen Risotto, in einer Reispfanne oder als herkömmlicher Safranreis – das würzige Aroma der Safranfäden passt einfach hervorragend.
Neben zahlreichen Cremesuppen, Kartoffelpüree und hellen Soßen veredelt Safran auch Backwaren wie zum Beispiel Brezeln, Weißbrot, Brötchen und Sandkuchen. Aber auch Desserts profitieren durch und durch von der goldgelben Färbung, die bereits eine kleine Prise Safran hinterlässt. Von Milchreis und Pudding über Soßen bis hin zu Grießbrei sind dem Gewürz, aber auch Ihren kulinarischen Vorhaben keinerlei Grenzen gesetzt. Mittlerweile finden die Safranfäden sogar in Likören und Cocktails immer mehr Verwendung.
So entfaltet Safran ein besonders köstliches Aroma
- Legen Sie Ihre Safranfäden immer zuerst für rund zehn Minuten in eine kleine Menge warmes Wasser, um zu ziehen. Gleiches gilt für gemahlenen Safran. So kann das Gewürz seine vollständige Färbekraft optimal entfalten.
- Dosieren Sie Safran stets vorsichtig und sparsam, denn sein erdiges Aroma und seine leichte Bitternote dominieren bereits bei den kleinsten Mengen.
- Safran steht als Alleingänger sehr gut dar. In kleinen Mengen harmoniert er aber auch gut mit Gewürzen wie Zimt oder Vanille. Aber auch getrocknete Zitronen- und Orangenschalen passen sehr gut zu ihm.
Safran als natürliches Heilmittel
Safran wird eine Vielzahl von Heilwirkungen nachgesagt. So sollen die Fäden zum Beispiel schmerzlindernd wirken. Auch bei Atemproblemen oder Verdauungsbeschwerden soll Safran aufgrund seiner enthaltenen ätherischen Öle und Carotinoide heilende Effekte erzielen. Zugleich wird Safran auch eine positive Wirkung auf das Gehirn nachgesagt. So soll er zum Beispiel die Gedächtnisleistung verbessern können.
Möchten auch Sie in den Genuss der positiven Wirkungen kommen, so können Sie die köstlichen Safranfäden in ein wenig Milch zubereiten. Hierfür füllen Sie ein Glas mit 250 ml Milch, entweder Kuh- oder aber Pflanzenmilch und geben insgesamt 3 Safranfäden, eine Nelke und ein wenig Zimt hinzu. Anschließend lassen Sie das Ganze für rund 5 Minuten vor sich hin köcheln. Sofern der Bedarf besteht, können Sie das Getränk vor dem Genuss noch mit einem Teelöffel Honig süßen.
Die korrekte Lagerung: So sollte Safran aufbewahrt werden
Safran, völlig gleich, ob in ganzen Fäden oder in Pulverform, sollten Sie unbedingt kühl, luftdicht und gut verschlossen aufbewahren. Am besten verwenden Sie hierfür spezielle Aroma- bzw. Gewürzdosen. So kann Safran sich bis zu einem Jahr halten, ohne dabei an Aroma zu verlieren.
Originally posted 2023-05-15 12:32:36.
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