Häufig gelesen:
Pfeffer ist wortwörtlich der König unter den Gewürzen und geht Hand in Hand mit Salz. Im Grunde genommen kann man sagen, dass Pfeffer das Universalgewürz schlechthin ist und in wirklich keiner Küche fehlen darf. Allerdings ist Pfeffer nicht gleich Pfeffer, denn neben dem echten Pfeffer wie dem schwarzen Pfeffer oder auch Piper Nigrum genannt, gibt es auch noch die falschen bzw. unechten Pfeffersorten wie zum Beispiel Rosa Pfeffer oder Cayenne-Pfeffer. Welche Pfefferarten noch unter die Kategorie „falscher Pfeffer“ fallen, das erfahren Sie in unserem nachfolgenden Gewürzratgeber.
Die unterschiedlichen falschen Pfeffersorten
Wie bereits erwähnt gibt es neben dem echten Pfeffer auch zahlreiche Gewürze, die zwar als Pfeffer bezeichnet werden, jedoch keine echte Pfeffersorte darstellen. Die Rede ist dann vom sogenannten falschen Pfeffer, der keine botanische Pflanzengattung ist, sondern vielmehr ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Gewürzen, die ein wenig Schärfe aufweisen und optisch an Schwarzen Pfeffer erinnern. Damit Sie auch auf dem Gebiet der falschen Pfeffersorten optimal informiert sind, haben wir für Sie die häufigsten Verwechslungen zusammengefasst:
Cayenne-Pfeffer bzw. Spanischer Pfeffer: Feurig scharf
Cayenne-Pfeffer besteht aus roten gemahlenen Cayenne-Chilischoten, die zu den schärfsten Gewürzen überhaupt gehören. Cayenne-Pfeffer ist also durchaus in der Lage, Gerichten eine feurige Schärfe zu verleihen.
Wissenswert: Im Englischen gibt es zwischen den beiden Worten Pfeffer und Paprika keinerlei Unterschied, sodass beides als „pepper“ bezeichnet wird. Das kann mitunter ganz schön für Verwirrung sorgen.
Zitronenpfeffer bzw. Szechuan-Pfeffer: Leicht würzig und zart
Der Szechuan-Pfeffer wird gerne auch als Zitronenpfeffer bezeichnet und stammt aus dem asiatischen Raum. Mit ein wenig Schärfe gesegnet, könnte sich dieses Gewürz gut der Pfeffergattung einordnen, jedoch gehört es erstaunlicherweise zu den sogenannten Zitronengewächsen. Daher auch der Name „Zitronenpfeffer“.
Rosa Pfeffer: Leicht scharf und süßlich
Rosa Pfeffer kommt in zahlreichen Gewürzmischungen vor und ist in der Note scharf bis leicht pfeffrig. Aufgrund der Beerenform kommt es hier oftmals zur Verwechslung mit echtem Pfeffer, denn diese passt hervorragend in das echte „Pfeffer-Bild“. Geografisch und auch botanisch handelt es sich hierbei allerdings um ein völlig anderes Herkunftsland bzw. eine komplett andere Pflanzengattung.
Wissenswert: Die auch „Weihnachtsbeeren“ genannten Früchte finden in einigen Pfeffermischungen Verwendung, um eine Art Ersatz für den kostbaren „roten Pfeffer“ darzustellen.
Mönchs-Pfeffer: scharfes salbeiartiges Aroma!
Mönchs-Pfeffer kann man vom Mittelmeerraum bis in die westlichen Teile Asiens vorfinden. Die kleinen Früchte des Mönchs-Pfeffers erinnern an echten schwarzen Pfeffer und werden von 5 Meter hohen Sträuchern getragen. Auch weisen die Beeren eine feurige Schärfe auf, schmecken aber nach Salbei.
Piment bzw. Nelken-Pfeffer oder Jamaikapfeffer
An dieser unechten Pfeffersorte ist ganz allein der legendäre Seefahrer Kolumbus schuld. Er war auf Reisen in Indien, um dort Pfeffer zu erwerben. Jedoch ging er den Untiefen geschuldet, in der Karibik an Land. Dort würzte die heimische Bevölkerung ganz nach der einheimischen Tradition, nämlich mit schwarzen Körnern, welche die Natur in großen Mengen zur Verfügung stellte. Klar ist, dass Seefahrer nur selten pflanzenkundig sind und demnach ist es nicht verwunderlich, dass Kolumbus statt dem echten schwarzen Pfeffer den ähnlich riechenden Piment entdeckte. Obwohl der sogenannte Nelken- bzw. Jamaikapfeffer zwar ein leichtes Pfefferaroma aufweist, fehlt ihm jegliche Schärfe.
Die Verwendung in der Küche: So kommt unechter Pfeffer besonders gut zur Geltung!
Auch die unechten Pfeffersorten finden in den weltweiten Küchen vielseitige Verwendung. Am besten schmecken sie natürlich frisch aus der Pfeffermühle, denn hier hält sich das Aroma besonders lange. Szechuan-Pfeffer kommt zum Beispiel besonders gut in asiatischen und chinesischen Gerichten zur Geltung. Rosa Pfeffer hingegen passt hervorragend zu Wild- und Fischgerichten. Aber auch in Obst und Schokolade sorgt er für ein himmlisches Aroma. Nelken-Pfeffer ist den meisten von uns garantiert aus der Weihnachtszeit bekannt, denn er ist aus unseren weihnachtlichen Gebäckvariationen kaum noch wegzudenken. Jedoch macht er sich auch in karibischen Gerichten sowie in Wild und Braten sehr gut.
Unser Tipp: Völlig egal, für welche Sorte Sie sich letztendlich entscheiden – empfehlenswert ist, dass Sie stets ganze Gewürzbeeren erwerben und diese am besten erst kurz vor dem Würzen in einer Pfeffermühle oder mithilfe eines Mörsers zerstoßen. Dank dieser Zubereitungsweise kann auch unechter Pfeffer sein Aroma voll entfalten und die enthaltenen ätherischen Öle perfekt zur Geltung bringen.
Die perfekte Lagerung von unechten Pfeffersorten: So geht’s!
Auch bei falschem Pfeffer gilt es auf eine korrekte Lagerung zu achten, denn anderenfalls verfliegt das Aroma in Windeseile. Kommt der unechte Pfeffer mit Licht oder Luft in Kontakt, schmeckt er schon bald ein wenig fad. Gemahlen ist unechter Pfeffer genauso wie sein echter „Bruder“ noch anfälliger für Aromaeinbußen. Am besten bewahren Sie Ihre unechten Pfeffersorten in einem geschlossenen und dunklen Behälter auf
Unechter Pfeffer als natürliches Heilmittel!
Unter den unechten Pfeffersorten stellt eine Pfefferart ein besonders bewährtes und beliebtes Naturheilmittel dar. Die Rede ist vom Mönchs-Pfeffer. Ihm werden zahlreiche positive Wirkungen auf unsere Gesundheit nachgesagt. Allerdings gilt er vor allem als bewährte Heilpflanze bei Frauenbeschwerden. So soll er zum Beispiel bei Beschwerden vor der Menstruation für Linderung sorgen. Weitere anerkannte medizinische Anwendungen sind folgende:
- PMS (Prämenstruelles Syndrom mit Reizbarkeit und Unruhezuständen)
- Brustempfindlichkeit
- Menstruationsstörungen wie Unregelmäßigkeiten der Regelblutung
Fazit
Es ist nicht alles Pfeffer, was „Pfeffer“ im Namen trägt. Soviel vorneweg: Zahlreiche Gewürze werden in unseren Küchen als Pfeffer bezeichnet, haben mit echtem Pfeffer aber nur wenig zu tun. Die falschen Pfeffersorten stellen lediglich einen Sammelbegriff für all die Gewürzsorten dar, die zwar Dampf und Schärfe haben, aber aus botanischer Sicht keine echten Pfeffersorten darstellen. Dennoch kann sich auch das Aroma der falschen Pfefferarten durchaus sehen lassen, denn auch falscher Pfeffer ist in der Lage dazu, Gerichte geschmacklich herausragend aufzupeppen.
FAQ
Warum eigentlich falscher Pfeffer?
Wie kommt es eigentlich, dass es Pfeffer gibt, der in Wahrheit überhaupt kein „Pfeffer“ ist? Einer der größten Gründe ist sicherlich der unerschwingliche Preis des echten Pfeffers in Zeiten des Mittelalters. Zahlreiche Gewürzhändler versuchten damals auch mit weniger luxuriösen Alternativen ein ansprechendes Vermögen zu erzielen. Der Guinea Pfeffer galt zu dieser Zeit zum Beispiel als einer der günstigsten Pfefferersatzalternativen, sodass er im Mittelalter zahlreichen Gewürzhändlern zum Reichtum verhalf. Aber auch im Herkunftsland des echten Pfeffers wurde der schwarze Pfeffer durch mächtig scharfe Chilischoten ersetzt. Die Rede ist von Cayenne-Pfeffer!
Wie kann man echten von unechtem Pfeffer unterscheiden?
Echten Pfeffer erkennen Sie an dem Zusatz „Piper“ im botanischen Namen. Hierauf gilt es also zu achten, wenn Sie ausschließlich echten Pfeffer erwerben möchten.
Originally posted 2023-05-15 12:47:01.
- Der Elektro Grill - 10. September 2024
- Bratwurstgrill - 9. September 2024
- Ashanti Pfeffer: Der unbekannte Star der afrikanischen Küche - 2. September 2024
Beliebte Artikel