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Während die Funktion eines gewöhnlichen Holzkohlegrills noch sehr einfach zu verstehen ist (Kohle einfüllen – durchglühen lassen – grillen!), gestaltet sich dies bei einem Gasgrill etwas schwieriger. Wir erklären die wichtigsten Bestandteile und Funktionen.
Der Brennstoff
Gasbetriebene Grills verwenden in der Regel Propan oder Butan (Flüssiggas) oder Erdgas als Brennstoffquelle, wobei die Gasflamme die Lebensmittel entweder direkt gart oder die Grillelemente beheizt, die ihrerseits die zum Garen der Lebensmittel erforderliche Wärme abstrahlen. Gasgrills gibt es in verschiedenen Größen, von kleinen Steakgrills bis hin zu großen, industriellen Restaurantgrills, die genug Fleisch für hundert oder mehr Personen zubereiten können. Allgemein sind Gasgrills leichter zu bedienen und heizen schneller auf als Holzkohlegrills.
Der grundsätzliche Aufbau
Die meisten Gasgrills sind nach dem Konzept des Wagengrills aufgebaut: Das Grillgerät selbst ist auf einem Gestell auf Rädern befestigt, welches auch die Gasflasche aufnimmt. Das Gestell kann zudem Seitentische, Ablagefächer und andere Zusatzteile tragen.
Ein neuer Trend bei Gasgrills besteht darin, dass die Hersteller einen Infrarot-Strahlungsbrenner an der Rückseite des Grillgehäuses anbringen. Dieser Strahlungsbrenner sorgt für eine gleichmäßige Hitze über den gesamten Brenner und ist für die Verwendung mit einer horizontalen Rotisserie vorgesehen. Ein Fleischstück (ganzes Hähnchen, Rinderbraten, Schweinelendenbraten) wird auf einen Metallspieß gesteckt, der von einem Elektromotor gedreht wird. Kleinere Fleischstücke können auf diese Weise mit einem runden Metallkorb gegrillt werden, der über den Metallspieß geschoben wird.
Eine andere Art von Gasgrill, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut, ist der sogenannte Flattop-Grill, hierzulande auch Plancha genannt. Es handelt sich hierbei um einen Flachgrill, bei dem das Grillgut auf einer geschlossenen Oberfläche gegart wird, also, ohne dass es einer offenen Flamme ausgesetzt ist.
Vielen Grillfreunden fehlt bei einem Gasgrill der typische Rauchgeschmack, der bei einem herkömmlichen Grill durch die Verwendung von Holzkohle erzeugt wird. Doch auch hierfür gibt es eine Lösung – es kann eine „Räucherbox“ mit Holzspänen verwendet werden, um den gegrillten Speisen den beliebten, rauchigen Geschmack zu verleihen.
Thema Wartung und Langlebigkeit: Ganz wartungsfrei sind auch Holzkohlegrills nicht. Nach einiger Zeit benötigt man in der Regel neue Grillroste und/oder Holzkohlenroste und evtl. auch Windbleche, wenn diese Rost angesetzt haben. Gasgrills sind jedoch viel komplexer und besitzen etliche zusätzliche Komponenten wie Brenner, Ventile und Hitzeschilde. Das Gute: Viele dieser Komponenten können problemlos durch neue Teile ersetzt werden, wenn sie einmal defekt sind. Dadurch lässt sich die Gesamtlebensdauer des Grills deutlich verlängern. Um welche Komponenten es sich hierbei handelt, möchten wir im Folgenden erklären:
Brenner
Der Brenner eines Gasgrills ist die zentrale Wärmequelle für die Zubereitung von Speisen. Gasgrillbrenner bestehen in der Regel aus rostfreiem Stahl, aluminisiertem Stahl oder Gusseisen, gelegentlich auch porzellanbeschichtet.
Die Brenner sind hohl, mit Gaseinlasslöchern und Auslassöffnungen. Für jeden Einlass gibt es einen eigenen Regler auf dem Bedienfeld des Grills. Die gebräuchlichste Art von Gasgrillbrennern wird als „H“-Brenner bezeichnet und ähnelt dem auf die Seite gedrehten Großbuchstaben „H“. Eine andere beliebte Form ist oval. Das Gas wird in Venturi-Rohren (oder einfach „Venturis“) mit Luft gemischt. Venturis können fest mit dem Brenner verbunden oder abnehmbar sein. Am anderen Ende des Venturis befindet sich das Gasventil, das mit dem Drehknopf an der Vorderseite des Grills verbunden ist. Ein Metallgitter deckt den Frischlufteinlass jedes Venturis ab.
Grillrost/Grillplatte
Der Grillrost, bei einigen Gasgrills auch in Form einer Grillplatte (Plancha oder Flat Top) ausgeführt, stellt die Oberfläche dar, auf der die Speisen gegart werden. Er wird in der Regel hergestellt aus einem der folgenden Materialien:
- Edelstahl – in der Regel die teuerste und langlebigste Variante, auf die eine lebenslange Garantie gewährt werden kann.
- Beschichtetes Gusseisen – die nächstbeste Option nach Edelstahl, in der Regel ebenfalls sehr robust und gut zum Anbraten von Fleisch geeignet.
- Beschichteter Stahl – hält in der Regel genauso lange wie beschichtetes Gusseisen, eignet sich aber nicht so gut zum Anbraten.
- Gusseisen – wird häufiger für Holzkohlegrills verwendet, bei Gasgrills eher selten zu finden. Gusseisen muss zwischen den Einsätzen mit Speiseöl beschichtet werden, um es vor Rost zu schützen.
- Verchromter Stahl – in der Regel das preiswerteste und am kürzesten haltbare Material.
Bei Grillrosten für Gasgrills können Fett und Öl zwischen die Grillstäbe tropfen. Dies kann dazu führen, dass sich das Fett oder Öl entzündet und die Flammen die Speisen auf dem Rost schwärzen oder verbrennen. Um dieses Problem zu bekämpfen, sind einige Grills mit Platten, Ablenkblechen oder anderen Vorrichtungen ausgestattet, welche die herabtropfenden brennbaren Flüssigkeiten von den Brennern wegleiten.
Brennerabdeckung
Brennerabdeckungen werden direkt über dem Brenner angebracht und sind für die Aufnahme von Lavagestein oder Keramikbriketts vorgesehen. Diese Materialien erfüllen einen doppelten Zweck: Sie schützen den Brenner vor herabtropfenden Flüssigkeiten, die den Verschleiß des Brenners beschleunigen können, und sie verteilen die Hitze des Brenners gleichmäßiger im gesamten Grill.
Hitzeschild
Hitzeschilde werden auch als Brennerschilder, Hitzeplatten, Hitzezelte, Strahlungsschilder oder Hitzewinkel bezeichnet. Sie erfüllen zum einen den gleichen Zweck wie eine Brennerabdeckung, sorgen darüber hinaus aber auch dafür, dass sich die Hitze gleichmäßiger um das Grillgut herum verbreitet.
Ventile
Ventile können sich abnutzen oder verrosten und sind dann so schwer zu bedienen, dass sie ersetzt werden müssen. Im Gegensatz zu einem Brenner muss ein Ersatzventil in der Regel genau mit dem Original übereinstimmen, um richtig zu passen. Infolgedessen werden viele Grills entsorgt, wenn Ventile ausfallen, weil kein Ersatz verfügbar ist.
Wenn sich ein Ventil scheinbar richtig bewegt, aber kein Gas zum Brenner gelangt, ist die häufigste Ursache dafür schlichtweg eine Verstopfung durch Schmutz. Diese kann mit einem langen, biegsamen Gegenstand beseitigt werden.
Das Grillgehäuse
Das Grillgehäuse besteht in der Regel aus lackiertem oder beschichteten Stahl- oder Aluminiumblech. Bei höherpreisigen Exemplaren kann es auch aus Edelstahl sein. Das Grillgehäuse sollte regelmäßig gereinigt und vor Rost geschützt werden.
Deckel (optional)
Viele Gasgrills besitzen einen Deckel, mit dem der Grillraum verschlossen werden kann. Ein solcher Deckel bietet mehrere Vorteile. Zunächst einmal hilft er dabei, die Hitze im Grill zu halten, was für ein gleichmäßigeres Grillen sorgt. Zudem ermöglicht der Deckel das Garen von Speisen bei indirekter Hitze, was besonders für größere Stücke Fleisch oder Geflügel von Vorteil ist. Durch den Deckel kann auch Rauchentwicklung besser kontrolliert werden, was für ein intensiveres Aroma sorgt. Nicht zuletzt schützt der Deckel auch vor Wind und Wetter.
Grillhaube/Abdeckung
Eine Grillabdeckung ist ein Textilprodukt, das speziell für einen Grill entwickelt wurde, um ihn vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Wind, Regen und Schnee sowie vor Verunreinigungen wie Staub, Schmutz und Vogelkot zu schützen. Grillabdeckungen bestehen in der Regel aus einer Außenhülle aus Vinyl und einem hitzebeständigen Innenfutter sowie aus verstellbaren Riemen, um die Abdeckung bei Wind zu sichern. Die Abdeckung kann aus Polyester bestehen, oft mit einer Polyurethan-Beschichtung auf der Außenseite, und mit PVC ausgekleidet sein.
Originally posted 2023-04-13 14:38:05.
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